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Das DB Museum im Verkehrsmuseum Nürnberg
Die 149. Wiederkehr jenes Tages, an dem zwischen
Nürnberg und Fürth erstmals auf deutschem Boden
eine Eisenbahn verkehrte, war für die Deutsche
Bundesbahn Anlass, das heutige DB Museum im
Verkehrsmuseum Nürnberg als bedeutendste
eisenbahnhistorische Sammlung Deutschlands in
neuer, zeitgemäßer Form zu präsentieren.
In dem prächtigen Sandsteinbau, nur wenige
Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt, wurde viel
gestrafft, „entrümpelt" und das Verbliebene nach
Gesichtspunkten der Museumsdidaktik so aufbereitet,
dass die schwere Kost Eisenbahn auch dem eiligen
Besucher in „mundgerechten Happen" dargeboten
wird. Bestes Beispiel dafür ist der Epochensaal, in
dem in sechs typischen Zeitbildern – anschaulich
ergänzt durch hervorragende Dioramen im Maßstab
1:87 – Hintergründe und Zusammenhänge des
komplexen Mensch-Maschine-Systems Eisenbahn
dargestellt werden. Ein eigenes Kapitel ist der
Eisenbahn-Bautechnik gewidmet. Natürlich finden hier
Tunnel- und Brückenbau in Bildern und Modellen ihren
Niederschlag, und im Hochbausaal zieht ein
Dienstraum mit historischer Einrichtung den Besucher
in seinen Bann. Das Gleis und seine Entwicklung von
den ersten wackeligen, pilzförmigen Schienen hin zu
den endlos-verschweißten Stahlbändern der
Neubaustrecken stehen im Mittelpunkt des
Gleisbausaales.
Neben der Ausstellung über das Signal- und
Fernmeldewesen der Eisenbahn bleibt auf der ersten
Etage bei Jung und Alt die 80 Quadratmeter große
Modellbahnanlage der Hauptanziehungspunkt. Das
spielerisch anmutende Traumland geht mit seinen 500
Metern Gleis, 164 Weichen und 30 Zuggarnituren weit
über den bloßen Spielbetrieb hinaus. In exakter
Nachbildung der Sicherungsinstrumente des großen
Bruders wird hier moderner Bahnbetrieb mit
Markenartikeln der Spielwarenindustrie demonstriert.
Abbildung 1: Salonwagen
aus dem Hofzug König
Ludwigs II. von Bayern
Abbildung 2:
„Adler“ und ICE
Abbildung 3: Für Jung &
Alt Interessantes zu
entdecken
Presse 2008/ Museen
2
Ein weiterer Höhepunkt im
Museum ist der große
Modellsaal. Dort findet der
Besucher 160 von insgesamt
240 Nachbildungen von
Schienenfahrzeugen im
Maßstab 1:10. Ältestes Modell
ist die Nachbildung der
Lokomotive „Bavaria" aus
dem
Jahre 1841, die jüngsten Fahrzeug-Nachbildungen wurden von
Auszubildenden in 57 Lehrwerkstätten der Bundesbahn in mühevoller
Kleinarbeit gefertigt. Sie haben überwiegend die Neubaufahrzeuge der
Bahn nach dem 2. Weltkrieg zum Vorbild und ergänzen in hervorragender
Weise jene weltweit einmalige Modellsammlung, die den
Grundstock für das heutige DB Museum bildete.
Die 1882 und 1896 anlässlich von Gewerbeausstellungen in Nürnberg
gezeigten erste Modelle erweckten derartige Begeisterung, dass schon
bald der Wunsch nach
einer dauernden Bahn-Ausstellung laut wurde. Mit maßgeblicher
Unterstützung der Stadt Nürnberg entwickelte sich daraus das „Königlich-
Bayerische Eisenbahnmuseum", das 1899 an anderer Stelle eröffnet
wurde. Erst 1914 wurde mit dem Bau des heutigen Museums begonnen,
wofür die Stadt Nürnberg kostenlos das
Gelände zur Verfügung stellte – vorausgesetzt, das Museum bliebe immer
in ihren Mauern. Bedingt durch den 1. Weltkrieg konnte das
Verkehrsmuseum Nürnberg, das neben dem DB Museum auch das
Museum für Kommunikation beherbergt, erst am
22. April 1925 eröffnet werden. In der Kürze der summarischen Aufzählung
dürfen jene Hallen nicht vergessen werden, in denen der Besucher
hautnah mit geschichtsträchtigen Originalfahrzeugen
aus dem Schienenverkehr von Einst und Jetzt in Berührung kommt. Im
Museum selbst sind dies u.a. der Hofzug von Bayerns Märchenkönig
Ludwig II., die bayerische Rekord-Dampflok S 2/6, die im Jahre 1907 eine
Geschwindigkeit von 154,5 km/h erreichte, sowie die Reichsbahn-
Rekordlok 05 001, die 1936 bereits 200,4 km/h schnell fuhr. Auf dem
Nachbargleis warten eine preußische Güterzug-
Dampflok der Gattung G 3 von 1885 sowie die Reichsbahn-Elektrolok E 19
12 (1932) auf Bewunderer. In der Fahrzeughalle des Museums im Innenhof
der gegenüberliegenden Bahndirektion werden die ausgestellten
Fahrzeuge ausgewechselt, so dass eine umfassende Beschreibung des
jeweiligen Momentanzustandes eigentlich kaum möglich ist.
Zu einer der erfreulichsten Momente für das DB Museum im Jahr 2007
dürfte die Rückkehr des „Adler“ gewesen sein. Die Lokomotive „Adler“,
mit der in Deutschland das Zeitalter der Dampfeisenbahn begann, ist
zweifellos ein Kultobjekt. Sein Name gilt als Ausgangspunkt einer
technischen Entwicklung, die „Vom Adler zum ICE“ führt. Nach der ersten
öffentlichen Fahrt am 7. Dezember 1835 nahm der „Adler“ den
regulären Dienst auf. In den ersten Jahren dampfte er nur zweimal am Tag
von Nürnberg nach Fürth und zurück, jeweils um dreizehn und vierzehn
Uhr. Zum hundertjährigen Jubiläum der deutschen Eisenbahn im Jahr
1935 wurde im Reichsbahnausbesserungswerk Kaiserslautern eine
fahrfähige Replik des „Adler“ hergestellt. Als der Nachbau im Oktober
2005 bei einem Großbrand im Fahrzeugdepot (einer Außenstelle in
Gostenhof) zusammen mit etwa 20 anderen historischen Fahrzeugen
schwer beschädigt wurde, sah die Öffentlichkeit wie selbstverständlich in
der Wiederherstellung des „Adler“ die oberste Priorität. Der
Bahnvorstand reagierte umgehend und veranlasste, dass die Lokomotive
und die vier zu Schaden gekommenen Wagen wieder fahrfähig restauriert
wurden. Die Arbeiten erfolgten im Dampflokwerk Meinigen; dabei wurden
einige kleine Änderungen vorgenommen, etwa bei der Farbgebung und
der Form des Kamins, die dem Original näher kommen als der Nachbau
von 1935. Am 23. November 2007 Presse 2008/ Museen
wurden der restaurierte „Adler“ und die neu gebauten Wagen dem DB
Museum wieder übergeben. Das Museum bietet einen Rundgang durch
200 Jahre Eisenbahngeschichte – von den Anfängen bis zur Gegenwart.
Auch die Zukunft der Eisenbahn wird ab Ende 2008 durch eine eigene
Ausstellung thematisiert. Danach beträgt die Ausstellungsfläche rund
2.500 qm und zeigt viele Originalobjekte in anschaulicher
und moderner Form. Und wenn sich dann noch die kleinen „Pufferküsser"
in der Erlebniswelt so richtig austoben und am Stellwerk oder auch auf
dem Führerstand einer Lok nach Herzenslust Eisenbahner spielen können,
dann kommen sie sicher auch später gerne wieder ins Nürnberger DB
Museum.
Weitere Informationen:
DB Museum im Verkehrsmuseum Nürnberg
Lessingstraße 6
90443 Nürnberg
Tel.: 0180 4442233
DB Museum Nürnberg
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